Liebe Freunde der Griechischen Pfötchen und Freunde von Vasso und den Tierheimtieren, hier können Sie und könnt ihr mit uns an unserem letzten Besuch im Tierheim teilhaben.
Anfang Oktober haben wir, Anja, Silke, Susanne R. und Petra unsere Koffer gepackt und sind mal wieder voller Vorfreude und Aufregung Richtung Griechenland aufgebrochen. Man könnte meinen, der Besuch fängt erst mit dem Hinflug an, aber tatsächlich fangen wir schon einige Zeit vorher an, uns mit Leckerlis und allerlei sinnvoller Dinge fürs Tierheim einzudecken. Danach kommt das „Problem“, wohin mit alle dem „Zeug“ und dann werden Zusatzkoffer nachgebucht, damit die vielen Leckerlis auch ihren Platz haben und auch wirklich mit können.😉
Wichtig auch zur Info: Wir alle bezahlen unsere Flüge, Unterkunft und Mietwagen selbstverständlich privat. Natürlich zahlen wir auch alle Leckerlis und was sonst noch an nützlichen Dingen den Weg in unsere Koffer findet selbst. Ihre Spendengelder kommen wirklich 1:1 dort an, wo sie dringend gebraucht werden: bei den Tieren.
Und dann waren wir endlich da, erst nachts angekommen. Am nächsten Morgen alles eingepackt und dann auf zum Tierheim. Wenn man so auf das Tierheim zufährt, dann fangen wir schon an, die Hälse zu recken, um zu sehen, wer uns denn dieses Mal am Tor empfängt und was freuen wir uns, wenn wir freudig begrüßt werden. So auch dieses Mal, das wunderbare knuddelige Staff-Mädchen Lela – die Chefin von allem, und Maya und Cookie, die beiden super lieben Griffon-Mädels, und auch die Setter-Mädchen Nadine und Lola standen freundlich wedelnd am Tor. Wir könnten noch viele weitere aufzählen, alle kamen schauen, wer da gekommen war und jeder roch die Leckerlis in unseren Taschen.
Erstaunlicherweise meinte der Wettergott es auch Anfang Oktober noch richtig gut mit uns und es blieb, bis auf einige Regentropfen, trocken und um die 24 Grad warm. Das Wetter war super um sich mit den Hunden und Katzen zu beschäftigten und auch um ein paar schöne neue Eindrücke aufs Bild zu bannen; aber wie alles im Leben hat das natürlich auch seine negativen Seiten. Es gab immer noch Steckmücken, Fliegen und sogar sehr viele Wespen, was eine Quälerei für Mensch und Tier darstellte. Durch die wetterbedingten größeren Mengen an Stechmücken, Sandfliegen u.ä. wächst natürlich leider auch die Gefahr erheblich, dass sich die Hunde mit Herzwurm oder anderen Krankheiten infizieren.
Wir schauen uns erst einmal um, ist irgendetwas anders? Was macht die Baustelle? Gibt es neue Hunde? Wer sitzt wo in welchem Zwinger? Und dann besuchen wir unsere Patentiere. Aber zuallererst begrüßen wir Vasso und ihre Helfer, ohne die ja gar nichts laufen würde. Das ist wie im Film, alle reden gleichzeitig, alle freuen sich und ein großes Umarmen setzt ein, wie auf der schönsten Familienfeier. Es fühlt sich auch tatsächlich irgendwie an wie ein Familientreffen der schönen Art.
Nach und nach haben wir uns orientiert und stellen fest, dass einige Hunde im Freilauf sind, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten, zum Beispiel der große behinderte Bo, Hinkefüßchen Hero, oder natürlich auch Larry Wackelbein. Und dann sind da natürlich die „üblichen Verdächtigen“😂, quasi die „Abteilungsleiter“, die sich das Tierheimgelände unsichtbar aufgeteilt haben: Lena und Dino, Aifel und auch Foureira und Elmo, oder die kleine Lizy. Zwischen allem wuseln Lela, Renata, Mona und Lizoula herum und sorgen mal hier für Ordnung oder schauen mal da nach dem Rechten, alle immer sehr wichtig unterwegs.🥰
Kaum haben wir uns mit den ersten neuen Hunden bekannt gemacht und fangen an, mit sauber zu machen, die Welpen Ruby, Kenny und Kalle in den Welpenauslauf zu holen, kommt die Hiobsbotschaft: Vassos Auto ist kaputt gegangen – schon wieder 😥. Der Motor ist nicht zu retten. Und schon wieder Kosten für Vasso! Das nächste Problem: wie kommen die Tiere jetzt alle zum Tierarzt?? Kurzerhand wurde unser kleiner Mietwagen zum Tier-Taxi „ernannt“, die Sitze möglichst gut abgedeckt und dann fuhren wir tagelang mehrfach zwischen Tierheim und Tierarzt hin und her. Das war zwar nicht ganz unser Plan, aber Helfen ist Helfen, und im Tierschutz kommt es eh immer anders als geplant. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass Vasso einen preiswerten gebrauchten Motor findet, sonst sind Fahrten zum Tierarzt nur noch für Notfälle mit echtem Pet-Taxi und für teuer Geld möglich. (Inzwischen ist der neue Gebrauchtmotor eingebaut, das Auto fährt wieder – und es reißt ein Loch von 2000 Euro in die eh immer viel zu leere Tierheim-Kasse.)
Unsere Fahrten nach Thessaloniki zum Tierarzt haben uns einen kleinen Einblick in Vassos stressigen Alltag gegeben. Jeden Tag mit verschiedenen Hunden und Katzen zum 40 km entfernten Tierarzt, jeden Tag schauen, ob wir eine passende Box finden, die ins Auto passt und ob wir alle Tiere im Auto unterbringen und dann erwarten einen beim Tierarzt immer weitere Überraschungen. Manchmal dauert es einfach ewig, bis man trotz „Termin“ dran kommt, und manchmal kommt man mit mehr Tieren wieder zurück ins Tierheim als man ursprünglich dabei hatte. Tatsächlich hatte uns an einem Tag schon beim Tierarzt ein junges Paar gewartet, das einen Karton mit einem Händchen voll Katzenbaby dabei hatte. Sie haben das Kleine untersuchen lassen, impfen lassen und auch alles gezahlt, aber mit nach Hause nehmen konnten sie das kleine handvoll Leben nicht. Auch beim Tierarzt konnte das Kätzchen nicht bleiben, also nahmen wir es notgedrungen mit ins Tierheim. Wieder ein Esser mehr im überfüllten Tierheim. Ein paar Tage vorher war fast das Gleiche passiert, wieder kamen wir dort an und wurden um Hilfe gebeten, dieses Mal warten zwei junge Frauen auf Vasso. Dabei hatten sie einen jungen Hund, der dann Fabian getauft wurde. Wieder konnte er beim Tierarzt nicht bleiben und zurück auf die Straße, wo die Frauen ihn gefunden hatten, konnte Fabian natürlich auch nicht. So kam der hübsche, junge Fabian in den Shelter. Auch Fabian sucht jetzt ein schönes Zuhause und wir hoffen, dass er möglichst bald, das Tierheim wieder verlassen kann.
Die Zeit im Tierheim ist immer mit Freude und auch mit Traurigkeit verbunden, oft auch gleichzeitig. Die ganzen tollen Hunde und Katzen, die sich freuen, uns wieder zu sehen, uns auch erkennen und einfach nur die Nähe und die Aufmerksamkeit suchen, das geht wirklich ans Herz. Manche unserer tierischen Freunde besuchen wir schon viele Jahre – die Langzeitinsassen wie Kleon und Heety, Lelekas, Berry und Glenda, Alexa und Harley, die fast schon ein Zuhause hatte. Wir freuen uns immer sehr, die lieben Schätzchen zu sehen, aber gleichzeitig ist es unendlich traurig, dass wir immer noch nicht in der Lage waren ein Zuhause für sie zu finden. Sie werden immer älter und wir haben jedes Mal Angst, dass wir unsere Freunde beim nächsten Besuch nicht mehr antreffen.
Bitte, bitte – sollten Sie überlegen, ein Tier aus dem Tierschutz zu adoptieren, dann denken Sie bitte auch an die nicht mehr ganz jungen Hunde. Für Sie sind es vielleicht nur ein paar Jahre Unterschied, aber für diese Hunde macht es das ganze Leben aus.
Aber da sind auch ganz viele lustige und fröhliche Momente, wenn zum Beispiel die beiden Minis Milva und Elvis rauskommen. Sie sind so richtige kleine Spaßvögel und zusammen kaum ein halber Hund. Hat denn wirklich niemand ein kleines Hundebett für die beiden Winzlinge frei? Aber sie sind zusammen und machen das Beste aus ihrer Situation und toben gemeinsam durch den Freilauf. Und da ist ja auch Yvan, unser Riesenbaby, der in dem neuen Zwinger eigentlich gar nicht so groß aussieht. Bis er dann neben einem steht. Wow, was für ein großer Mann, 78 cm Schulterhöhe sind dann doch beachtlich.
Am Nachmittag kehrt dann Ruhe im Tierheim ein, die Tiere sind versorgt, gefüttert und es ist ja auch noch ziemlich warm und auch wir werden von den ungewohnten Arbeiten etwas müde, plötzlich gerät das gesamte Tierheim in helle Aufregung, alle Hunde fangen an zu bellen und die freilaufenden Hunde rennen Richtung Tor. Natürlich sind auch wir direkt hellwach und rennen mit zum Tor. Dann stehen wir alle gemeinsam da, Hunde und Menschen, und drücken die Nasen platt und sehen eine riesige Ziegenherde gemütlich keine 2 Meter am Tierheim vorbeiziehen. Mittendrin in der Herde 10 – 15 Hunde, die man erst gar nicht wahrnimmt, weil sie mitten in der Herde mitlaufen – das sind die echten Herdenschützer bei der Arbeit. Wir sind fasziniert, so nah, quasi mittendrin waren wir noch nie.
Am letzten Tag waren wir morgens etwas später unterwegs und sehen wie an der Kreuzung zum Tierheim 3 Pickups und Jeeps mit laufenden Motoren am Rand standen. Kurze Zeit später tauchte wie aus dem Nichts ganz in der Nähe ein junger, schlecht ernährter Jagdhund auf; er rannte orientierungslos vor dem Tierheim hin und her. Wer hier noch an Zufall glauben kann, wir können es nicht!! Wir haben den armen Schatz Snicker genannt, weil er so unendlich süß zu uns und auch mit den Hunden ist, die zufälligerweise gerade im Freilauf waren. Auch der nette Snicker sucht jetzt ein schönes Zuhause oder erstmal Paten.
Wir könnten noch ewig weiter erzählen, so viele Geschichten, so viele Einzelschicksale und alles so tolle Hunde und Katzen. Bitte helfen Sie uns auch weiterhin mit vereinten Kräften, das Leben dieser tollen Wesen zu verbessern und ihnen ein schönes, behütetes Zuhause zu finden.
Wir versuchen die neuen Hunde möglichst schnell in die Vermittlung einzustellen damit sie nicht zu lange im Tierheim auf ihre neuen Menschen warten müssen. Also schauen Sie gerne immer wieder auf unsere Homepage – es werden in den nächsten Tagen und Wochen einige neue Schätze dort zu entdecken sein.
Anja, Petra, Susanne R. und Silke