Unser Tierheimbesuch im Oktober 2021

08.11.2021

Am 8. Oktober begann der diesjährige Start zu unserem Herbst-Besuch im Tierheim. Ab in den Flieger in Stuttgart und Hamburg Richtung Thessaloniki für Silke und Anja sowie für Petra.

Zum Glück wurde vorab der Wetterbericht für Griechenland gecheckt und der verhieß nichts Gutes. Regen und Kälte sollte an fast allen Tagen sein. Nun gut, es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Statt T-Shirt und kurzer Hosen, gab es nun Pullover, Regenjacke und Gummistiefel. Diese waren auch bitter nötig!😉
Wenn man noch dazu weiß, wo und wie das Tierheim liegt, welche Bodenbeschaffenheit dort vorhanden ist, wie extrem ungüngstig manche Ecken vom Tierheim liegen und wie mit einfachsten Mitteln, wie mit Paletten wegen Geldmangels, dagegen angekämpft werden muss, ließ nichts Gutes erahnen und die Gedanken kreisen.

Voller Aufregung, Hoffnung, Tränen, aber dennoch mit einem Lachen ging es am anderen Tag los. Es ist immer ein Wechselbad der Gefühle. Wieder mal war ein Jahr vergangen. Welch toller Schatz hatte wieder ein Jahr umsonst gehofft? Wer wird uns begrüßen, wer kam neu hinzu, welchen Schatz werden wir dort nicht mehr sehen. Im besten Fall hat er bereits ein tolles Zuhause. Den schlechten Fall.. möchte man gerne aus seinen Gedanken streichen.

Begrüßt wurden wir sofort von Kleon, Loisos, Lela und Panagos. Die flotte Rennmaus Betty kam uns mit ihrem Rolli entgegen gedüst. Dezzy und Rocky, das Traumpaar, sagten Hallo. Dazwischen Henry, der flotte dreibeinige Flitzer der sich kurz Streicheleinheiten abholte aber ganz schnell wieder ins Gelände flitzte um ja nichts zu versäumen.

Daneben die Hunde in und vor den blauen Zwingern. Noch fünf unbekannte Hunde, von denen sich die meisten bei dem Regen in der Hütte aufhielten. Iliana im Gehege nebenan. Mit Clooney, dem tollen Typ, begann der blaue Zwinger. Bei ihm waren nun zwei sehr schüchterne Damen: Ammy und Zelda. Danach Tryfon, Zivago, Queen, Kleftis, Cerry, Hansel, Jackie, Evry, Martin… und und und. Dazwischen die sehr ängstlichen Hunde wie die kleine Venta und Savinna. Viele Zwinger, voll mit wunderbaren Schätzen. Alles Hunde, die hoffen, dass sie gesehen und entdeckt werden. Bei manchen von ihnen wird es leider vergeblich sein.

Mitten auf dem Gelände kleinere Gehege mit Manzy, Ioli, Zoza, Monty und weiteren Kumpels.
Weiter gings zu einem kleinen eingezäunten Bereich, wo wir etwas vor dem Regen geschützt waren. Dort warteten für uns noch 3 unbekannte Hunde: Crystal, Marilou, Susanna – welch tolle Hunde-Mädchen. Mit noch drei weiteren Hunden wurden sie in der Tierklinik abgegeben und dort vergessen…😡.

Das schlechte Wetter hielt die Hunde jedoch nicht davon ab sich uns bestmöglich zu präsentieren. Sie krabbelten förmlich in einen rein und posierten was das Zeug hielt. Sehnsuchtsvoll sahen sie uns hinterher als wir das Gehege verließen. Es sind diese Blicke und Gesten der Hunde die sich mitten ins Herz schleichen.

Das Gehege mit den 6 Jagdhunden besuchten wir als nächstes. Die Geschichte ist genauso tragisch. Knapp 30 Hunde von einem Züchter der an Covid erkrankt war, hielten sich in den Bergen völlig unversorgt auf. Vasso zeigte uns ein Video wie sich die Hunde auf das von ihr gebrachte Futter stürzten. Kostas, mit dem coolsten Blick aller Zeiten, und seine vermutlichen Geschwister sowie Alexia sind aus dieser Gruppe.

Weiter gings in den hinteren Teil des Geländes wo sich Aifel, Alexa, Emma, Elsa, Minas, Oliver, Fidel und einige weitere Hunde befinden. Manche von ihnen ängstlich. Andere, wie Berry, wurden mutiger.

Danach kam die rechte Seite mit den alten Gehegen. Jovan der imposante und noch schüchterne Rüde, Tarta, die sich so freute, Kenzo, Fitzy, Athinoula, Corin, Max, Elenita, Ally, Adel, Roma, Lexus und so so viele weitere Schätze. Nicht zu vergessen der liebe Rinky, der jetzt auch schon seit unzähligen Jahren wartet.
Dazu kam die Hündin Malena mit ihren zwei Welpen Mina und Minos, die auf den Straßen ums Überleben kämpfte. Nun kann sie kastriert werden, damit es nicht noch mehr weitere Welpen gibt, die keiner will. Und alle drei finden hoffentlich bald ein Zuhause!

Ach, wir könnten so viele weitere Hunde nennen und endlos weiter schreiben oder erzählen. Es würde niemals ein Ende nehmen.

Wir fragen uns sehr oft, warum so viele Schätze immer wieder übersehen werden.
Ganz einfach, es gibt zig Tausende davon in all den Tierheimen, Portalen, Anzeigen, FB Seiten etc. Traurig, aber wahr. Und die Gesellschaft wird immer schnelllebiger.

All diese Hunde und Katzen, die meist viele Jahre extreme Strapazen hinter sich haben: die bei Sonne in extremer Hitze ausharren, bei Regen und Kälte im Matsch stehen, bei Winter im Schnee frieren. Die eine Vorgeschichte haben, die manche Menschen erschaudern lassen. Denen man ihre Welpen tot gefahren hat – die fast verhungert und verdurstet wären – die sehr ängstlich sind – die Kranken – die Handicaphunde – die Ecken und Kanten haben oder einfach gesagt: Charakter. Alle sind wundervolle Schätze und jeder einzelne von ihnen hat das beste Zuhause verdient.

Dieses mal werden Sie auch das ein oder andere Bild mit Hunden im Matsch sehen. Auch das ist leider Realität. Notdürftig wird mit Paletten (die auch gekauft werden müssen) oder Holzplanken versucht, den Hunden wenigstens etwas Trockenheit zu verschaffen.
Ein Teil vom Tierheim, liegt extrem ungünstig und ist den Wetterbedingungen fast schutzlos ausgeliefert. Bei Regen verwandelt sich das Gelände in Matsch, danach kommt der Winter mit Schnee. Siehe dazu auch diesen HP Eintrag:
https://www.griechische-pfoetchen.de/2019/01/10/schnee-und-kaelte-im-tierheim

Ein Betonboden und ein guter Wetterschutz würden helfen, doch leider fehlt auch hierzu Geld.

Das gleiche Problem bezieht sich auch auf einen Teil der alten Gehege auf der rechten Seite. Dort sieht man genau den Unterschied. Ein Teil der Zwinger hat Betonboden, wo sich zwar Wasser sammelt, dies bei Wärme aber wieder schnell weg ist und die Hunde somit im Trockenem stehen. Der hohe Matsch in den anderen Gehegen trocknet zwar auch nach und nach. Doch wird dieser dann steinhart und die Tür vom Zwinger lässt sich noch schlechter öffnen.
Viele Gitter sind mittlerweile aufgrund verschiedener Bedingungen marode. Es gibt auch keine beheizten Räume, da es keinen Strom gibt. Sehr gerne würden wir den Tierheimbewohnern ein klein wenig Luxus schenken den es woanders gibt. Doch viele Dinge sind nur mit viel Geld möglich und das hat unser kleiner Verein einfach nicht.

Und zu guter Letzt ein kleiner Lichtblick: Kurz vor unserer Abreise kamen liebe Menschen ins Tierheim um zu helfen. Sie befinden sich auf einer Rundreise durch mehrere Länder und helfen dort zeitweise ehrenamtlich in den Tierheimen. Tatkräftig wurde angepackt. Kaputte Paletten ausgetauscht, Zwinger gereinigt, manches Gehege soweit möglich repariert und das Katzenhaus auf Vordermann gebracht. Vielen herzlichen Dank dafür!!!

Nun sind wir wieder Zuhause, mit vielen neuen Eindrücken… mit der Überzeugung, dass wir Vasso und ihre Tiere unbedingt weiterhin ganz doll unterstützen müssen und dem Wissen, dass wir dafür auf Hilfe angewiesen sind.
Wir bitten ganz herzlich um Ihre und eure Unterstützung♥♥♥

Herzliche Grüße
Anja, Petra und Silke

PS.: In den nächsten Wochen werden wir viele neue Hunde zur Vermittlung einstellen und auch Updates für viele schreiben, die schon lange auf ein Zuhause warten.

 
Betty und Henry – Henry, Dezzy, Rocky und Kumpel – Clooney

   
Cerry und Hansel – Kostas und seine Kumpel – Crystal, Marilou und Susanna

   
Malena mit ihren Kindern Mina und Minos – Ioli, Manny, Monty und Zoza

   
Emma und Elsa – Berry – Jovan und Tarta

  
Lexus – Kenzo – Alli und Rinky