Unser Tierheimbesuch Ende Juli 2021

13.09.2021

Der Bericht kommt jetzt, da wir hoffen, dass Sie, liebe Freunde der Griechischen Pfötchen, wohlbehalten und erholt aus ihren Ferien zurück gekehrt sind. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit zu lesen was wir in diesem Sommer während unseres ersten Tierheimbesuch in diesem Jahr erlebt haben.

Stellen Sie sich vor: 42 Grad im Schatten, flirrende Hitze, brennende Sonne, nicht aufhörendes Hundegebell und ein Hund drückt sich mit aller Kraft an Sie. Da passt kein Blatt dazwischen, weil er einfach nur gehalten und gestreichelt werden will. Alles klebt, alles riecht. Und Sie sind einfach nur glücklich genau jetzt hier zu sein. Wo man das erlebt? Kalimera, willkommen im Tierheim Katafygio Zoon in Griechenland. Endlich nach all den Corona-Unwegbarkeiten sind wir, 2 Vereinsmitglieder, in der heftigsten Hitzewelle in Thessaloniki in der letzte Juliwoche diesen Jahres jeden Tag ins Tierheim gefahren.

Die Bedingungen für vernünftige Vermittlungsfotos waren maximal ungünstig. Dort wo wir normalerweise im Transferraum des Tierheims unsere Fotos machen, gab es eine etwas schattige Stelle und jeder Hund flüchtete sich schwer hechelnd mit langer Zunge sofort dorthin, legte sich ab oder eng an unsere Seite. Die heimlichen Stars: der weiße Wassereimer, auf jedem Bild zu sehen, und die gesponserten Hütten der Tierheimwachhunde Lela und Panagos, die Schattenboten. Für alle eine tägliche Herausforderung.

Leider sind noch so viele “alte” wunderbare Bekannte dort. Manche sind mutiger, manche müder geworden. Jedes Mal entkam uns “Wieso will niemand diesen Hund haben? Diesen Clooney, Becam, Kismet, Arri, diese Elenita, Elvira, Zeta, diesen Sifis, Zivago und und und”. Und so viele neue Hunde! So viele entsorgte Hundeseelen, die schon einmal ein Zuhause hatten. Der Dobermann Leonardo z.B., der ausgesetzt durch Thessaloniki lief, ging sofort ins Sitz als wir ihn anleinten. Viele Hundebesitzer würden sich freuen, wenn ihr Hund sich in solch extremen Stresssituationen (wenn wir da sind, ist immer Stress wegen der Aufregung der Hunde) so verhalten würde. Fast jeder Hund ruft uns zu “Hey halt! Hol mich raus, das ist ein Irrtum, dass ich hier eingesperrt bin”.  Und dann sind da noch die Verängstigten, Stillen, da setzen wir uns in den Zwingern mit Abstand hinein, zeigen ihnen, es muss hier gar nix passieren. Nur da sein. Und dann wird geguckt, geschnuppert, manchmal sich genähert. Einige Hunde sind gestorben, einsam, allein. Auch das ist Alltag im Tierheim.  Und dann sind dort noch viele Junghunde, die alle ein Zuhause suchen. Einigen wurde die Mama überfahren, andere sind mit der Mama im Tierheim gelandet. Oder die sehr junge sanfte Hundemama Mona: sie wurde angefahren als sie ihre Welpen versorgen wollte. Sie kam ins Tierheim. Die Welpen wurden  trotz langer Suche nie gefunden. Wir haben getan was wir konnten und immer kommt es einem zu wenig vor.

Das Salz des Schweißes war ein Grund für feuchte Augen. In keinem Land ist ein Tierheim ein Zuckerschlecken für Hunde. In Griechenland /Thessaoniki auf Grund fehlender staatlicher Hilfen und mangelnder Akzeptanz der Bevölkerung umso weniger. Deshalb ist Ihr privates und unser ehrenamtliches Engagement so unermesslich wichtig. Wir haben über 70 Hunde in der brüllenden Hitze aus ihren Zwingern geholt und näher kennengelernt. Wir waren ohne Ausnahme begeistert und ohne irgendwas zu beschönigen, das kennen Sie von uns. Nicht ein Kniff, nicht eine Schramme. Die haben wir nur von den maroden Zwingeranlagen, die Wind, Sonne, Regen und den springenden Hunden ausgesetzt sind. Geld und Tierschutz, eine Never-Ending-Story. Die Spenden in unserem kleinen eingetragenen Verein werden in erster Linie für das tägliche Futter und die medizinische Versorgung aufgewandt. Aktuell befinden sich über 200 Hunde im Tierheim von Vasso Hatzimanoli. Es gelang auch Hunde überraschenderweise sogar schon während unseres Tierheimbesuchs zu vermitteln auf einen Endplatz (der schwarze Korso; 5 Jahre im Tierheim!) oder auf eine Pflegestelle (Malinko, Baxter). Ja, das Quäntchen Glück ist immer dabei. Die anderen Hunde kommen nach und nach online. Ab Anfrage bedarf es 3-4 Wochen bis ein Hund in eine sichere Zukunft ausreisen kann. Also schauen Sie bitte immer wieder zu uns rein.

Sie wollen helfen? Aber gerne! Empfehlen Sie bitte unsere Website, wenn sich Menschen vorstellen können einem Auslandstierschutzhund ein Zuhause geben zu wollen. Es gibt so viele Möglichkeiten unseren Hunden von Griechische Pfötchen suchen ein Zuhause e.V. zu helfen. Fragen Sie uns unverbindlich zu einer Adoption, übernehmen Sie eine Patenschaft oder werden Sie Pflegestelle, kaufen Sie den Tierheimkalender,  werden Sie Vereinsmitglied. Oder spenden Sie bitte einfach Geld (Spenden an unseren Verein sind steuerlich absetzbar). Jeder Euro kommt den Hunden zugute. Alle unsere Besuchskosten (Flug, Unterkunft, Mietwagen, Verpflegung) tragen wir Ehrenamtlichen jedes Mal selbst. Anfang Oktober 2021 fahren dann wieder 3 Vereinsmitglieder ins Tierheim.

Das Schlusswort gehört natürlich den Hunden:
Wieder Zuhause angekommen, haben uns unsere geliebten adoptierten Griechischen Pfötchen –  die schwarzfellige Beba und Herdenschutzmix Celso – beschnuppert und ganz besonders angeguckt. Das ist jedes Mal so. Eine Stille, die einander erkennen lässt. Sie verstehen sofort wo wir waren.

   
Aglaia, Ammy, Charlotte und ihre Gehegefreunde – Aiden und Alvin – Linda

 
Ilian und Thor – Perla, Pierre, Manny, Manzy,Siera und Morty


Manzy, Manny, Perla – Sandy – Leonardo