Travis, früher Silver

27. Mai 2021

Travis ging über die Regenbobenbrücke…

Dies schrieb uns Travis´ Frauchen:
“Wir haben im Oktober 2008 unseren geliebten Travis, damals noch Silver, über Ihre Tierschutzseite (damals noch unter über Frau Dertilli) vom Flughafen Frankfurt abgeholt; es war Liebe auf den ersten Blick; Travis hatte damals auffallend dünne Hinterläufe, die wenig bemuskelt waren und ab und an zitterten.
Er entwickelte sich zu einem fröhlichen, kräftigen Hund, der manchmal 20 bis 30 Kilometer mit mir lief; er war verfressen, faul und lustig und liebte sein Schwesterchen Audrey. Sie hatten wir aus Spanien. Travis hatte viele schöne Jahre mit uns und wir mit ihm. Er war ein so sanftmütiger, imposanter und wunderschöner Rüde, ein Jagdhund, der nicht jagen durfte. 
Irgendwann,  es muss Anfang 2019 gewesen sein, stellte ich fest, dass sein Gangbild sich veränderte und seine Ausdauer sich verschlechterte; der TA diagnostizierte 3 insuffiziente Herzklappen und in der Klinik beim Röntgen des Beckens stellte man schon 2013 fest, dass Travis Becken an mehreren Stellen alte, sehr schlecht verheilte Frakturen zeigte und der Spinalkanal komprimiert wurde durch mehrere Bandscheibenvorfälle; auch eine schwere Arthrose im Bereich des Femurkopfes wurde diagnostiziert; am ehesten wurde vermutet, es handele sich um die Folgen einer lange zurückliegenden Beckenringfraktur; wohl durch Schläge mit einem stumpfen Gegenstand auf Hüfte und Lendenwirbelsäule entstanden; er muss in Griechenland sehr gelitten haben, als man ihn dort fand, wohl ausgesetzt in der Einöde war er sonderbarerweise in der Lage zu laufen.
M
an hat ihm damals eine baldige Parese der Hinterläufe prognostiziert, aber die Komplikationen der Operation, die man uns vorschlug, waren so gravierend, dass wir und gegen eine  OP aussprachen; erst 8 Jahre später hat ihn sene Vergangenheit dann eingeholt;  als ich 2019 bemerkte, dass etwas nicht stimmte, diagnostizierte Travis` Physiotherapeut eine Cauda Equina-Symptomatik. Travis blühte unter regelmäßiger Physiotherapie regelrecht auf, 5 Kilometer täglich lief der rüstige Opi täglich mit mir. Leider litt Travis seit Beginn dieses Jahres unter rezidivierenden Harnwegsinfekten; trotz Antibiotikagaben kamen sie ständig wieder. Anfang Mai ist es dann passiert;  vermutlich eine Urosepsis, vielleicht auch ein Chondrosarkom, da er immer schlechter Luft bekam, er japste auch im Liegen plötzlich schrecklich; dann der letzte Harnwegsinfekt….ein paar Tage nach Beginn einer erneuten antibiotischen Therapie wollte er plötzlich nicht mehr fressen; nur mir zuliebe nahm er sein Futter aus meiner Hand; traurig sein Blick dabei, gebrochen mein Herz seit diesem Dienstag, denn ich wusste wohl, was das bedeutete, er war ja schon über 14 Jahre alt; dann konnte er nicht mehr laufen, seine Hinterläufe knickten weg, er kam nicht mehr hoch; Am 7. Mai um 17:45h habe ich ihn erlösen lassen; er starb mit einem leisen Seufzen, ich weinte und weinte und blieb noch bei ihm bis das Bestattungsunternehmen kam.

Mein einziger Trost ist der, dass er die letzten Wochen vor seinem Tod quasi nicht mehr alleine war…

Ich vermisse ihn so sehr, so sehr.
Ich war noch niemals so traurig.

Travis, ich liebe dich….”

Die Augen eines alten Hundes
sprechen eine besondere Sprache.
Sie spiegeln die Geschichte
eines ganzen Lebens,
erzählen von Liebe und Vertrauen,
von Schicksal und Gelassenheit.
Die Weisheit eines alten Hundes
ist ein Geschenk
und es ist etwas ganz Besonderes,
sie auf dem letzten Abschnitt
ihres Weges zu begleiten.
(Sylvia Rassloff)