Enzo

24. Februar 2021

Enzo ging viel zu früh über die Regenbogenbrücke…

Dies schreibt ihm seine Familie:

Liebster Enzo,
es ist noch gar nicht lange her, da haben wir Dich als kleinen, schüchternen Junghund von Deiner liebevollen Pflegestelle in Hamburg in Empfang genommen. Wir hatten Dich gefunden, es war Liebe auf den ersten Blick! Daher haben wir uns von Stuttgart aufgemacht und am 4. Oktober 2013 ganz aufgeregt und glücklich zu uns nach Hause geholt. Die Phase der Schüchternheit währte nur kurz, dann hatten wir es mit einem kleinen frechen und immer zum Spielen aufgelegten Racker zu tun, der von Tag zu Tag mehr aufblühte. Du bist zusammen mit unserem Sohn aufgewachsen und wurdest zu seinem “Hundebruder” – zusammen fühlten wir uns wie ein vierblättriges Kleeblatt, glücklich und vollständig. Im letzten Herbst dann, nachdem wir gerade von einem wunderschönen Sommerurlaub auf dem Pferdehof zurückgekommen waren, auf dem Du alle anderen Familien und das ganze Hofteam bezaubert hattest, fingst Du an zu lahmen. Da Du ein kleiner Athlet warst und gerade mal 7 Jahre jung, waren wir voller Hoffung, dass das wieder in Ordnung kommt. Nach unzähligen Arztbesuchen, leider so einigen Behandlungsfehlern, falschen Diagnosen und einer unnötigen Knie-OP kam dann der Schock kurz vor Weihnachten: Du hattest einen Tumor im Becken, zwar lokal begrenzt, aber inoperabel. Zusammen mit Dir haben wir um Dein Leben gekämpft, wollten Zeit und Lebensqualität gewinnen und ließen Dich bestrahlen. Alles hast Du so tapfer mitgemacht, und wir spürten, dass Du trotz aller Schmerzen und Strapazen noch bei uns bleiben wolltest. Deine Prognose war so gut, dass wir richtig Hoffnung schöpften. Es ging Dir von Tag zu Tag besser! Wir waren so glücklich, da die Ärzte uns Aussicht auf Monate bis vielleicht sogar 2 Jahre schmerzfreie Zeit mit Dir gaben. Bis zu dem schlimmen Schlag, als klar wurde, dass man einen Teil des Tumors übersehen und nicht mitbestrahlt hatte. Zwischen dieser Entdeckung und dem Abschied von Dir blieben uns nicht einmal mehr zwei Tage. Der Abschied, der viel zu schnell war und nicht gerade friedlich, hat uns tief erschüttert. Noch immer können wir nicht fassen, dass Du sanfter, fröhlicher, lebenslustiger kleiner Kerl mit dem großen Herzen nicht mehr zurückkommst. Es wird lange dauern, bis der Schmerz nachlässt, aber eines ist ganz sicher: Wir sind unendlich dankbar, dass wir diese Zeit mit Dir hatten. Du hast uns immer ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und uns in die Gegenwart geholt mit Deiner Lebensfreude. Wenn Du dann noch Deine “fünf Minuten” hattest, in denen Du losgeflitzt bist, dann war es das pure Glück, Dir zuzuschauen und Dich anzufeuern. Du warst witzig, fröhlich, immer zu jedem Ausflug bereit – und gleichzeitig so verfressen und bestechlich, dass Dich Essbares zu Höchstleistungen anspornen konnte. Wie oft habe ich darüber gestöhnt, dass bei Dir anscheinend immer Fellwechsel war – in drei Farben! Jetzt bewahren wir jedes Haar auf, das wir von Dir finden…

Liebster Enzo, wir danken Dir von Herzen, dass Du bei uns warst, dass Du uns ausgehalten hast, auch wenn Du sicher manchmal zu kurz gekommen bist, dass Du uns so viel Liebe und Freude geschenkt hast. Du bildhübscher, einzigartiger Bub. Wir danken Vasso, dass sie Dir und Deinen Schwestern den ersten sicheren Hafen gegeben hat, Deiner Pflegestelle, bei der Du in Liebe und Sicherheit ankommen durftest. Wir werden Dich immer in unserem Herzen tragen.
Deine Familie Ritter

Du weichst mir nicht von meiner Seite,
gehst treu mit mir durch Sturm und Wind;
bist Freund, Gefährte und Beschützer –
manchmal auch verspieltes Kind.

Dein Blick, er lässt mich stets erweichen,
kann dir nicht einmal böse sein.
Auf dich setz ich zur Not mein Leben –
stellst meinem Herzen nie ein Bein.

Deine Schnauze kalt wie Raureif,
der Charakter warm und gut;
Liebst mich ohne was zu fordern –
kämpfst für mich mit ganzem Mut.

Du, mein treuer Weggenosse,
dir kann ich auch blind vertrau´n;
bist für mich mein größtes Herzstück –
Kamerad und Seelenclown.
(Norbert van Tiggelen)