Jula, früher Selin

19. Januar 2019

Jula ist tot…

Dies schrieb uns Julas Frauchen:
Liebe Frau Dertili, liebes GP-Team!                                                   
Vor fast 13 Jahren fuhren wir mit klopfendem Herzen nach Berlin, um meinen Herzenshund Jula (in Griechenland Selin) abzuholen. Knapp drei Monate war sie alt, ein kleines zerzaustes Bündel ohne Rute und mit den schönsten Augen, die ein Hund haben kann. Schnell gewöhnte sie sich bei uns ein und freundete sich ohne Probleme mit unserer Katze Feli an. Und wir schlossen sie in unser Herz, diese unglaubliche Mischung aus Schäfchen, Esel und Ziege. Ein mediterraner Kurzrutenlupus, wenn ich nach der Rasse gefragt wurde. Jula hatte ihren eigenen Kopf, was Wege, Futter, Kuscheleinheiten, Schlafplätze, … betraf. Niemals war sie böse uns oder anderen Menschen oder Tieren gegenüber. (Für Fremdkatzen hätte ich allerdings nicht meine Hand ins Feuer gelegt… 😊)
Im Laufe der ersten 5 Jahre konnte ich einmal pro Jahr einen Pflegehund der GP aufnehmen und weitervermitteln. Nala, Flox, Venios, Robin und Anax. Trotz zum Teil erheblicher Größenunterschiede war klar, dass Jula die Chefin im Hause war. Richtig begeistert war sie von den Gästen nie, aber es gab auch nie Streit. Flox zog bei meiner Freundin ein (Hurra!) und über all die Jahre verband Jula und Flox eine richtige Hundefreundschaft mit wilden Tobereien, vielen gemeinsamen Urlauben in hundefreundlichen Ferienhäusern, Dog-day-Hunderennen, geteiltem Leid zu Silvester, Hundeschule, Agility und fast täglichen gemeinsamen Hunderunden. Ab und zu trafen wir Anax, den wunderbaren tapsigen Riesen, der sich immer noch an uns erinnerte.
Als uns ein spanischer Rattenfänger zur Vermittlung gegeben wurde und mein Mann sich nicht mehr trennen wollte, war klar, dass es keine weiteren GP-Pflegehunde mehr geben konnte. Jula und Choco bildeten ein ungewöhnliches, aber gut funktionierendes Gespann. Die Rakete Choco vorneweg und der kleine Handwagen Jula hinterher. Eine Strategie beherrschte Jula perfekt: Draußen so weit zurück-bleiben, dass ich sie rufen musste. Dann warf sie ihre weißen Pfötchen durch die Luft und flitzte über die Felder herbei, um sich ein (ihrer Meinung nach) verdientes Leckerchen abzuholen.
Nun hat Jula ihre letzte Reise über die Regenbogenbrücke angetreten. In den letzten Wochen wurde langsam deutlich, dass sie nicht fit war. Ich vermutete Probleme wegen ihres Herzfehlers, den die Ärzte durch Medikamente bisher super eingestellt hatten. Wir verbrachten wie in den letzten Jahren die Zeit um Silvester mit Flox in den knallerfreien Elbtalauen und konnten einige schöne letzte Ausflüge genießen. Danach ging es in kleinen Schritten bergab. Eine Blutuntersuchung ergab ein Nierenversagen und so mussten wir mein geliebtes Julchen am 19. Januar erlösen. Sie ist in meinen Armen gestorben und wir haben sie im Garten begraben, wo sie immer glücklich war.

Obwohl wir noch einen Hund haben, den auch ich ins Herz geschlossen habe, ist alles anders.

Ich danke allen GP- MitarbeiterInnen für Ihren/euren Einsatz, der Hunden und Menschen ein glückliches gemeinsames Leben ermöglicht.”

Manchmal fallen kleine Engel vom Himmelszelt,
aber ihre Heimat ist nicht unsere Welt.
Sie begleiten dich auf deinem Weg ein Stück,
doch dann kehren sie zu den Sternen zurück.
(Eveline Kleist)


Jula 2006 und im Januar 2019